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Sanguis B.: Inhalt

Titelbild Sanguis B.

In Sanguis B. sehe ich den Vampirismus als Seuche, als eine den Körper verändernde, die Seele verschlingende Krankheit, die sich explosionsartig ausbreitet. Die Opfer der Vampire sterben bei dem Angriff, einige von ihnen erwachen zu einem untoten Dasein, sodass es in der folgenden Nacht noch mehr Monster gibt, die nach dem Blut der Lebenden lechzen.


Monster?

Das ist leicht gesagt, wenn man als Mensch einem Vampir gegenübersteht. Natürlich ist Mord ein schweres Verbrechen, von jedem Gesetz und jeder Religion geächtet.

Aber was, wenn die Antwort nicht so leicht ist? Was, wenn man selbst gebissen wurde und dann feststellt, dass die Knochen im eigenen Kiefer sich verschoben haben, dass man mit einem Mal besser sieht, besser hört als zuvor, und dass die Frage sich reduzieren lässt auf ein: »Entweder jede Nacht einen Menschen töten – oder selbst sterben«?

Vielleicht kommen einem dann ganz andere Gedanken.

Man hat es sich schließlich nicht selbst ausgesucht.

Sind Unsterblichkeit und ewige Jugend nicht seit jeher der Traum jedes Menschen gewesen? Es gibt nur wenige Träume, für die man keinen Preis zahlen muss.

Wenn man ehrlich ist, wenn man all die anerzogene Moral einmal bei Seite lässt – schmeckt warmes Blut dann nicht köstlich?


Vielleicht gibt es auch Einige, die nicht so leicht aufgeben, die ihren eigenen Weg suchen, auch gegen die neuen Triebe, die sie in sich spüren und bei denen niemand gewiss sein kann, dass sie gänzlich seine eigenen sind. Mit der Zeit mag sich eine Lösung finden.


Zeit ist jedoch etwas, was niemand kaufen kann. Jede Nacht wächst die Zahl der Vampire, in München, Berlin, Hamburg, am stärksten in Köln, auch in Frankreich, überall.

Vampire? Nehmen Sie Drogen? Die gibt es doch nur in Groschenromanen. Sicher, es mag sein, dass es da ein paar Verrückte gibt, Kranke, die sich die Zähne anfeilen, vielleicht sogar Menschen ermorden in ihrem Wahn. Psychokiller sind eine traurige Realität. Man schießt nicht auf sie, man weist sie in eine Nervenheilanstalt ein.

Wenige Nächte später hat niemand mehr Bedenken, einem Fremden, der sich entschlossen nähert, mit einer großkalibrigen Waffe in den Kopf zu schießen.


Zu spät. Die Seuche lässt sich nicht mehr eindämmen. Wer heute im Kampf gegen die Untoten fällt, ist morgen vielleicht schon einer von ihnen. Kein Plan bleibt lang geheim, eine Quarantäne macht keinen Sinn, sie sind überall und sie werden immer zahlreicher. Die Menschheit steht am Abgrund.


Sanguis B. wird aus Sicht einiger Freunde in Köln geschildert, die mitten in den Mahlstrom dieser Ereignisse geraten. Sie sind unter den frühesten Opfern, Vampire der ersten Stunde. Niemand ist da, der ihnen zeigt, wie man sich verhalten muss. Keiner kann ihre Fragen beantworten – wo nahm die Seuche ihren Anfang? Gibt es einen Weg zurück? Oder zumindest die Möglichkeit, einen Rest an Menschlichkeit zu retten, wenn das Monster, das man selbst ist, einen an der Hand nimmt und in die Finsternis führen will?


1. Stadium: Infektion
3
20./ 21. Oktober
3
21./ 22. Oktober
27
22./ 23. Oktober
51
23./ 24. Oktober
76
24./ 25. Oktober
97
25./ 26. Oktober
121
2. Stadium: Ausbruch
143
20./ 21. November
143
21./ 22. November
178
22./ 23. November
199
23./ 24. November
224
24./ 25. November
250
25./ 26. November
274
3. Stadium: Therapie
298
20./ 21. Dezember
298
21./ 22. Dezember
329
22./ 23. Dezember
352
23./ 24. Dezember
375
24./ 25. Dezember
413
25./ 26. Dezember
446


PS: Ich habe im Spiegel einen Artikel gefunden, der sich mit der selben grundlegenden Fragestellung beschäftigt, die ich auch in meinem Roman behandele.