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Mein Schreibtagebuch 2009

Dies ist das Archiv meines Schreibtagebuchs mit den Einträgen aus 2009.




Hier geht es zu den Einträgen aus 2010.




So, knapp die Hälfte des ersten Bandes habe ich jetzt zum zweiten Mal durchgesehen. Der Eindruck, dass ich unerwartet wenige Fehler finde, erhärtet sich.

Außerdem geht heute das Jahr 2009 zu Ende. Was hat es mir aus schriftstellerischer Sicht gebracht?

Im Januar habe ich noch an der Rohfassung von Todesstille geschrieben. Auf Grund einiger Überlegungen bei Fanpro ist das Buch dann statt wie geplant im Sommer bereits im März erschienen, passend zur Buchmesse. Interessant in der Rezeption war für mich, dass dem Werk eine besonders tiefe Kenntnis des aventurischen Hintergrundes bescheinigt wird, was ich als Kompliment für meine Recherche auffasse, hatte ich doch zwei Jahrzehnte beinahe Abstinenz von ›Das Schwarze Auge‹, bevor ich mit dem Schreiben begann.

Im Schatten der Dornrose habe ich direkt im Anschluss geschrieben, Ende November ist es erschienen. Mit zwei professionellen Romanveröffentlichungen war ich dieses Jahr so gut vertreten wie nie zuvor. Zu Im Schatten der Dornrose lässt sich derzeit noch wenig sagen, außer dass sich abzeichnet, dass das Buch keine ungeteilte Zustimmung haben wird. Das verwundert nicht weiter, ist es doch so etwas wie ein Grenzpflock in Sachen Brutalität innerhalb der Reihe ›Das Schwarze Auge‹. Dadurch mag es neue Leser gewinnen, aber eben auch treue Fans enttäuschen.

Im Spätsommer habe ich zudem den Vampirroman ›Schnee des Vergessens‹ geschrieben, der es immerhin geschafft hat, das Interesse eines Lektorats zu gewinnen. Ob mehr daraus wird, muss die Zukunft zeigen.

Und der erste Band meiner neuen Trilogie für ›Das Schwarze Auge‹ liegt in der Rohfassung vor, er ist beinahe soweit, dass er an die Probeleser gehen kann.

Im Kurzgeschichtenbereich gab es dieses Jahr nur eine Geschichte in dem recht gelungenen Anthologieband ›Zwielicht‹ zu lesen. Zwei oder drei weitere habe ich geschrieben, eine davon wird nächstes Jahr erscheinen. Im Vergleich zum Romansektor eine magere Ausbeute, aber ich möchte mich ohnehin auf die längere Textform konzentrieren.

Ein paar Kollegen habe ich kennengelernt, was für mich sehr interessant ist. Ob ich wie sie ganz auf die Schriftstellerei umsatteln wollen würde, wenn ich denn den entsprechenden Erfolg hätte, weiß ich nicht zu sagen. Meine Überlegungen dazu sind noch nicht abgeschlossen.

Drei Lesungen habe ich dieses Jahr gemacht. Es macht schon Spaß, mit dem Publikum zu diskutieren, aber mit der eigentlichen Schriftstellerei hat es wenig zu tun, glaube ich. Es ist eine eigene Sportart mit eigenen Fans.

Ich bin auch froh, dass ich den Schritt gewagt habe, eine längere Zeit frei zu nehmen, um das Schriftstellerleben für drei Monate zu erproben. Jetzt ist die Hälfte vorüber, ich warte noch auf den Wuchtschlag der Erkenntnis, der mir verrät, ob so ein Leben mich ausfüllen könnte. Vielleicht ist aber auch die Frage falsch gestellt.

Insgesamt ein Jahr, wie ich es mir früher erträumt habe. Ich habe allen Grund, zufrieden zu sein – und bin es auch.

Die ersten beiden Kapitel von Band 1 sind nun korrekturgelesen. Ich habe weniger Fehler gefunden als für den zweiten Durchgang erwartet. Entweder, der erste war so gut, oder es ist einfach noch nicht genug Zeit zum ›Abhängen‹ vergangen. Na ja, nicht so schlimm, ich habe ja noch eine Menge Zeit bis zum Abgabetermin, da kann ich noch weitere Durchgänge machen.

Etwa fünfzehn Seiten habe ich geschrieben und damit die erste Szene abgeschlossen. Tagesziel erreicht.

Zu den Szenen habe ich nun auch Notizen angefügt. Dabei habe ich ein Element eingefügt, das in der Luft hängt, wenn es nicht in Band 1 vorbereitet wird. Keine große Sache, es geht um den Erwerb von akrobatischen Fähigkeiten, die eine Figur in einer bestimmten Szene benötigt und bei Akrobaten, die in Band 1 auftauchen, ideal erlernen kann. Natürlich könnte ich auch in Band 2 eine Gauklertruppe auftauchen lassen, die als Lehrmeister fungiert, aber das wäre ein Fehler. Es würde die Zahl der Figuren aufblähen und ich würde die Chance vergeben, die beiden Romane stärker miteinander zu verbinden. Deswegen ist es eine gute Sache, dass ich das Manuskript zum ersten Band noch nicht abgegeben habe. So konnte ich problemlos die ›Ankerpunkte‹ einfügen, auf die ich mich in der Szene in Band 2 beziehen werde.

Zudem habe ich die Einleitung zum ersten Kapitel von Band 2 geschrieben, eine Art Prolog, der berichtet, was seit dem Ende von Band 1 geschah, allerdings nicht wie ein Sachtext, sondern deutlich subjektiv gefärbt. Um der Sache etwas Pepp zu verleihen, nehme ich die Perspektive eines Antagonisten ein.

Nun möchte ich noch die erste ›echte‹ Szene schreiben, bevor ich den nächsten Korrekturdurchgang an Band 1 in Angriff nehme. Das wird sicherstellen, dass ich die Stimmung der Geschichte von Band 2 zumindest ein wenig konservieren kann, um dann bei der Wiederaufnahme der Arbeit am Text gleich wieder drin zu sein.

Kopfschmerzen ärgern mich heute ein wenig. Ich habe in meinem yWriter einen ersten Wurf zur Struktur der Kapitel und Szenen angelegt, mehr nicht.

Weihnachten ist Familienzeit, da mag ich nicht zu viel arbeiten, nur genug, um den Kontakt zu meinem Projekt nicht abreißen zu lassen. Ich habe meinen yWriter etwas weiter für Band 2 vorbereitet. Für Band 1 habe ich ein paar Gedanken zu Titelbild und Klappentext notiert.

Ich habe heute nur wenig Schriftstellerisches getan, ein bisschen in einem relevanten Quellenbuch gelesen, meine Blöcke überprüft und im yWriter die Charaktere übernommen, die den ersten Band überlebt haben. Im Mittelpunkt des heutigen Tages steht aber natürlich etwas Anderes, und so wünsche ich allen Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Heute habe ich den Inhalt des zweiten Bandes in grobe Erzählabschnitte eingeteilt. Während der erste sich von Anfang zum Ende in einem Strang durcherzählen lässt, enthält der zweite zwei große Stränge, die sich kaum berühren werden. Sie wurzeln aber beide im ersten Band und werden im dritten wieder zusammengeführt. Zudem umspannt die Handlung von Band Zwei mehrere Jahre. Hier werde ich auf einige turbulente Ereignisse fokussieren, was mehrjährige Lücken zur Folge hat. So ergeben sich fünf oder vielleicht sechs große Blöcke.

Ich habe auch mein Exposé zum Zyklus noch einmal vorgenommen. Dabei ist ein Beispiel dafür offensichtlich geworden, dass viele Dinge unbewusst arbeiten. Im Exposé habe ich für Band Zwei eine Nebenfigur namens ›Kriagunde‹ vorgesehen. Dieser Name hat sich irgendwie festgesetzt. In Band Eins habe ich einen Namen für eine andere Nebenfigur, eine Ritterin, benötigt – und ›Kriagunde‹ fiel mir direkt ein.

Es lebe die Textersetzung. Die Ritterin heißt jetzt ›Leonida‹, was zu einer wehrhaften Frau vielleicht ohnehin besser passt.

So, der erste Korrekturdurchgang ist beendet. Schön war's. Auch Dramatis Personae und Glossar sind fertig, zusätzlich habe ich diesmal einen Abschnitt zu Maßen und Gewichten eingefügt.

Jetzt lasse ich das Manuskript ein paar Tage liegen, bevor ich einen weiteren Korrekturdurchgang mache. Bei dem gerade abgeschlossenen habe ich im Schnitt etwa eine Änderung pro Seite vorgenommen. Normalerweise finde ich im nächsten Lauf dann höchstens noch halb so viel, in diesem Falle wäre das also eine Verbesserung pro zwei Seiten. Mal schauen, ob das so kommt.

Während Band Eins also abhängt, kann ich mich schon an die ›Feinkonzeption‹ von Band Zwei machen. Vielleicht beginne ich damit heute Abend, ansonsten wohl morgen.

Beim Korrekturlesen komme ich gut voran. Schlappe einhundert Seiten liegen noch vor mir. Ich behaupte: Die Geschichte funktioniert. Die Kämpfe nehmen mehr Raum ein, als dramaturgisch notwendig wäre. Da die Prominenz militärischer Handlungen ein Charakteristikum des Zyklus sein soll, ist das in meinem Sinne.

Ich koste das Korrekturlesen aus. Gut die Hälfte des Manuskripts habe ich inzwischen durchgeschaut.

Worauf achte ich?

Zuvorderst auf die Stringenz der Handlung und der ›Faktenlage‹ innerhalb der Geschichte. In dem Junkergut, das den hauptsächlichen Schauplatz darstellt, gibt es fünf Dörfer. Leider wurden für diese fünf Ortschaften sechs Namen erwähnt – einer musste weg. Wer in einer Szene ein Ritter war, der kann in der nächsten kein Landwehrmann sein. Für eine Strecke von fünfzig Kilometern kann ein Reiter nicht zwei Monate brauchen. Wenn zwei Figuren sich duzen, sollten sie nicht ins Ihrzen zurückfallen. Solche Sachen.

Dann gibt es stilistische Fragen. Wortwiederholungen sind da zuvorderst zu nennen.

Und auch Buchstabendreher finde ich viele. Die Rechtschreibprüfung akzeptiert sowohl ›mit‹ als auch ›mir‹, richtig kann aber jeweils nur eines der Wörter sein.

Vor allem aber tue ich eines: meine Geschichte genießen.

Ich bin im Autorenhimmel. Heute habe ich die ersten einhundert Seiten korrekturgelesen. Es ist eine schwer beschreibliche Sache, wie man sich fühlt, wenn alles an seinen Platz fällt. Mir gefallen die beiden bisher gesichteten Kapitel sehr gut – was keine Garantie dafür ist, dass sie auch irgendwem anderen gefallen werden, das muss sich erst noch zeigen. Ich halte es jedoch für sehr wichtig, dass ich als Autor von der Qualität meiner Arbeit überzeugt bin. Schließlich wird mein Name auf dem Buchdeckel stehen. Wenn der Rest des Manuskripts mir ebensogut gefällt wie das bisher Gelesene, werde ich stolz darauf sein. Mit Superlativen sollte man sparsam umgehen, dennoch kann ich mir die Einschätzung nicht verkneifen, dass es sich um das beste Buch handelt, das ich bisher geschrieben habe.

Ein kaum zu vermittelnder Effekt ist auch das Überraschungsmoment beim Korrekturlesen. Merkwürdig, aber ich vergesse viele Details wieder, die ich selbst geschrieben habe (und erinnere mich dann nach dem ersten Lesen oft wieder recht genau an die Umstände, unter denen ich mir diese Sachen ausgedacht habe).

Wieder bestätigt sich, dass das Korrekturlesen für mich das Beste am Schreiben ist.

Freude herrscht! Heute habe ich zwanzig Seiten geschrieben und dann das Wort Ende unter das Manuskript tippen dürfen.

Natürlich fehlen noch Dramatis Personae und Glossar.

Sicher wird die ein oder andere Szene noch einer so gründlichen Überarbeitung bedürfen, dass man sie danach kaum noch wird erkennen können.

Natürlich ist der Text ganz allgemein noch vollkommen unlesbar. Deswegen wäre es mir peinlich, ihn in diesem Stadium irgendwem zu zeigen.

All das ist richtig. Dennoch gehört das Tippen des Wortes ›Ende‹ zusammen mit dem Unterschreiben eines Verlagsvertrages und dem Durchblättern eines Belegexemplares zu den ganz großen Momenten eines Autorenlebens. Dazu kommt noch die Aussicht, dass meine Lieblingstätigkeit unmittelbar bevorsteht, nämlich der erste Korrekturlese-Vorgang. Diese Perspektive ist ein wesentlicher Motivator, dessentwegen ich überhaupt die stundenlange Isolationshaft eines Schriftstellers auf mich nehme: Geschichten zu lesen, die genau so verlaufen, wie ich es möchte – und das auch noch als Allererster.

Deswegen ist heute ein schöner Tag!

Nur ein kleiner Wermutstropfen ist dabei: Ich habe die vertragliche Höchstlänge des Manuskriptes um etwa zwanzig Prozent überschritten. Das muss ich Werner Fuchs, meinem Verleger, noch schonend beibringen ...

Heute habe ich eine kurze und eine sehr kurze Szene geschrieben. In der kurzen verabschiedet sich eine Handvoll Hauptfiguren. Wer von ihnen nur den letzten Auftritt in diesem Band hatte und wer die Reise über das Nirgendmeer antritt, das verrate ich an dieser Stelle noch nicht. Die sehr kurze Szene danach leitet über zum Finale. Das kommt in der nächsten Szene, nach der dann nur noch zwei "Abspann"-Szenen übrig sind.

Man sieht: Bald ist der erste Durchstich geschafft.

Knappe zwanzig Seiten habe ich heute geschrieben. Ich denke, es ist ein spannendes, würdiges Finale für den ersten Band. Es sollte kein Problem sein, die Rohfassung am Freitag oder spätestens am Samstag fertigzustellen.

Auch heute bin ich meinem Ziel mit gemütlichen zehn Seiten nähergekommen. Ich schreibe im Moment auf meinem Laptop, nicht auf meinem stationären PC.

Nur neun Seiten heute, aber dafür alle verbleibenden Szenen konzipiert. Die Szenen werden nun kürzer, schließlich nimmt die Dramatik zu, die Ereignisse folgen schneller aufeinander und auch Platz zur Charakterisierung brauche ich nicht mehr viel, denn alle Figuren sind bereits eingeführt.

Mit zwei kurzen Szenen (zusammen acht Seiten) habe ich heute das sechste Kapitel abgeschlossen. Das Manuskript hat nun beinahe vierhundert Normseiten und auch die 600.000 Anschläge überschritten, die laut Vertrag die Obergrenze darstellen. Ich hoffe, dass der Verlag auch dieses Mal ein Auge zudrücken wird, obwohl die Produktionskosten natürlich mit dem Umfang steigen.

Jetzt liegt noch ein Kapitel vor mir, das siebente. Das achte kann man nicht voll zählen, weil es nur eine Art Abspann ist, der zum zweiten Band überleitet. Es gilt nun also, die Konzeption für Kapitel Sieben anzuschauen und feinzuschleifen. Dieses Kapitel muss nicht nur für sich genommen interessant sein, sondern auch den ersten Band inhaltlich zu einem befriedigenden Ende bringen. Selbstverständlich habe ich es auch von Beginn an auf dieses Ziel hin konzipiert, aber ich überprüfe dennoch vor dem Schreiben, ob auch die verschiedenen Kleinigkeiten, die sich in den vorigen Kapiteln aufgetan haben, angemessen berücksichtigt werden. Sozusagen ein finaler Check, bevor die eigentliche Arbeit an dem Kapitel beginnt.

Heute war ein weiterer wackerer, aber unspektakulärer Schreibtag. Mit zehn neuen Seiten habe ich eine gestern begonnene Szene abgeschlossen.

Am Abend war ich dann bei der netten Weihnachtsfeier des Science-Fiction- und Perry Rhodan-Stammtisches Köln, bei der ich auch einige Autorenkollegen getroffen habe.

Die Arbeit am ersten Band läuft gut, ich lasse es ruhig angehen und habe heute nur zehn Seiten geschrieben. Insgesamt stehen weniger Szenen für die verbleibenden Kapitel an, als allein das dritte Kapitel umfasst. Mit den heute geschriebenen Passagen bin ich zufrieden.

Vielleicht ein paar Gedanken zum Umgang mit der Rezeption der veröffentlichten Bücher. Internethändler bieten ihren Kunden die Gelegenheit, ihre Meinung zu den gelesenen Werken kundzutun, Rezensionsplattformen erlauben Zugriff zu tausenden von Besprechungen und auch in Fan-Foren tauscht man sich aus. Es würde mich wundern, wenn es viele Autoren gäbe, die der Versuchung widerstehen könnten, den eigenen Namen oder die Titel ihrer Werke in eine Suchmaschine zu tippen und ab und zu nachzuschauen, was ›die Welt‹ von dem hält, was man vorlegt. Auch ich tue das sehr gern. Sanguis B. und Karma sind so lange auf dem Markt, dass praktisch keine neuen Meinungen mehr dazu veröffentlicht werden. Bei Todesstille kommt noch ein wenig dazu, zu Im Schatten der Dornrose hat die Diskussion gerade begonnen. Bei Regen und bei Sonnenschein hat in diesem Zusammenhang einen Sonderstatus, weil es ein Buch mit sehr spezieller Zielgruppe ist.
Natürlich freue ich mich besonders, wenn jemandem ein Buch von mir gefällt. Umgekehrt finde ich es bedauerlich, wenn das nicht der Fall ist. Mit beidem muss man rechnen, denn beide Reaktionen haben ebensoviel mit dem Leser zu tun wie mit dem Werk. Ich erinnere mich, dass ›Der Wüstenplanet‹ in der Verfilmung von David Lynch der einzige Film war, bei dem ich das Kino verlassen habe, weil eine Szene mir schlicht zu brutal war und mich verstört hat. Inzwischen ist es einer meiner Lieblingsfilme. Der Film hat sich nicht verändert, aber ich, der Zuschauer, habe eine Wandlung durchgemacht. Umgekehrt war ich in meiner Jugend ein großer Fan von Karl May. Als ich mir vor einiger Zeit ein weiteres seiner Bücher auf dem Flohmarkt besorgt habe, habe ich mich darüber gewundert, wie ich vor zwei Jahrzehnten in solch einer Lektüre geradezu versinken konnte. Sprich: Egal wie gut oder schlecht das Buch ist, es wird immer Leser finden, die es mögen und andere, die es nicht mögen. Bei guten Büchern ist der Anteil der ersten Gruppe deutlich größer als der der zweiten, aber geben wird es immer beide. Es gibt auch Leute, die nicht verstehen, warum Ernest Hemingway den Nobelpreis bekommen hat und ihn für einen drittklassigen Stümper halten.
Vor diesem Hintergrund habe ich einige Grundsätze entwickelt, an die ich mich zu halten versuche und die mir helfen, besser mit Lesermeinungen umzugehen und sie so aufzunehmen, dass sie mir helfen, statt mich zu blockieren:

Ich merke, dass es mir jetzt, wo ich seit einigen Wochen ernsthaft an meinem Das Schwarze Auge-Projekt schreibe, schwer fällt, mich in andere Das Schwarze Auge-Romane einzufinden, sprich: Sie zu lesen. Dabei ist der Band, den ich mir jetzt herausgesucht habe, im Grunde recht unterhaltsam, die Geschichte spielt in einem exotischen Setting und so weiter. Wahrscheinlich ist es einfach eine Überfrachtung. Zwar kann ich mich nicht erinnern, dass das bei meinen ersten Büchern für Das Schwarze Auge auch so war, parallel zu Todesstille habe ich beispielsweise ›Das zerbrochene Rad‹ von Ulrich Kiesow gelesen. Allerdings habe ich damals auch nicht in einem Nur-Schriftsteller-Sein-Tempo geschrieben.

Nachdem ich heute gut vorangekommen bin, habe ich etwas völlig Anderes gemacht und bin ins Kino gegangen, um mir Woody Allens ›Whatever Works‹ anzuschauen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Woody Allens Version von New York, das voll ist mit diesen liebenswert schrulligen Leuten, ist ein großer Spaß.

Ich habe heute auch mit Florian telefoniert, meinem Lektor. Da jetzt sehr wahrscheinlich ist, dass ich Rohfassung und initiale Überarbeitung des ersten Bandes in diesem Monat abschließen werde, haben wir besprochen, wie wir dann weitermachen. Abgabetermin für das Manuskript ist der 31. März, bis dahin ist also reichlich Zeit. Da werden wir die verschiedenen kundigen Rollenspiel-Redakteure einbinden können, ohne ihnen terminlich Stress zumuten zu müssen. Ich hoffe, sie haben Zeit und Lust, um im Januar über mein Manuskript zu schauen, das kann nur helfen. Um ihnen die Sache zu erleichtern, werde ich eine Übersicht dazu erstellen, welche Quellen ich wo verwendet habe, dann können sie leichter die Passagen finden, die sie interessieren. Das hat sich bei Im Schatten der Dornrose bewährt.

Ach ja, und noch etwas ein wenig ›Literarisches‹ habe ich gemacht: Ich habe mir das aspekte-Interview mit der deutschen Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller angesehen. Es ist natürlich eine unbeschreiblich tolle Sache, den Nobelpreis zu gewinnen, aber wenn der Preis dafür, solche Literatur schaffen zu können, so traumatische Erlebnisse sind, wie Herta Müller sie durchmachen musste, dann wird wohl jeder gern verzichten ...

Seit heute Mittag fühle ich mich schwummerig, was vermutlich mit der Schweinegrippe-Impfung zu tun hat, die ich gestern bekommen habe. Ich habe auch Kopf- und Gliederschmerzen, bei mir schlagen die Nebenwirkungen also zu.

Heute Vormittag war ich aber noch fit, sodass nun das fünfte Kapitel abgeschlossen ist.

Jeder Roman hat einen ›Grundton‹, der ihn prägt und zu dem er immer wieder zurückkehrt. Todesstille ist ein nachdenkliches Buch, Im Schatten der Dornrose ein brutales. ›Herzen aus Stahl‹ wird zwar nicht unbedingt rasant, aber auf jeden Fall actionbetont, also Karma recht ähnlich, was ja auch auf Grund der Thematik nicht weiter verwundert. Zwar sterben deutlich mehr Leute als in meinen ersten beiden Büchern für Das Schwarze Auge, aber das spielt sich in einer deutlich positiveren, lebensbejahenderen Stimmung ab. Ein Widerspruch? Nein, eine Frage des Detailgerades. Ein einzelner Sterbender in Nahaufnahme wirkt auf einen Leser viel schockierender als einhundert aus der Vogelperspektive. ›Herzen aus Stahl‹ hat eher diese Vogelperspektive.

Dennoch baue ich auch hier den ein oder anderen Close-Up ein. Das liegt daran, dass ich personale Erzähler verwende, die Geschichte also in jeder Szene aus der Innensicht einer handelnden Figur schildere. Wenn diese Figur nun jemanden mit dem Schwert erschlägt, ist sie nahe dran am Geschehen und bekommt eine Menge mit – dadurch auch der Leser. Das völlig auszublenden, käme mir unredlich vor.

Ich bin aus dem Rhythmus, nicht mit dem Schreiben, da habe ich heute wieder meine zehn Seiten geschafft, sondern mit dem Wachen und Schlafen. Ich bleibe bis 2 oder 3 Uhr wach, um dann erst kurz vor Mittag wieder aufzustehen. Eigentlich nicht weiter tragisch, da ich ja den Luxus habe, derzeit ›nur‹ zu schreiben und daher keine geregelten Arbeitszeiten berücksichtigen muss, aber es fühlt sich nicht richtig an. Die Phase, in der ich wach bin und es draußen hell ist, ist doch recht kurz. Vielleicht war ich deswegen heute so trübsinnig.

Zehn Seiten, etwas mehr als eine Szene. Nicht besonders viel, aber stimmungsvoll. Ich denke, ich habe das fünfte Kapitel gut im Griff.

Zwei kurze Szenen geschrieben, eine dritte begonnen, fünfzen Seiten, dabei Seite 300 deutlich überquert, ich bin zufrieden mit dem Schreibtag. Vor allem auch, weil ich glaube, dass die Erzählung ein gutes, flottes Tempo hat, wie es für eine actionreiche Geschichte angemessen ist.

Heute habe ich eine actionreiche Szene abgeschlossen. Wichtig dabei ist, dass man den Leser nicht im Wirbeln von Schwertern und Krachen von Rüstungen verliert und es dennoch gelingt, die Schnelligkeit und Unübersichtlichkeit des Kampfes darzustellen. Zudem kann es rasch monoton werden, man kann in einen "A-schlägt-nach-B-und-B-landet-einen-Hieb-auf-A"-Singsang verfallen. Ferner möchte ich unrealistisch lange Fechtereien vermeiden. Nach einem Volltreffer mit einem Langschwert ist man kampfunfähig, alles Andere wäre nicht glaubwürdig. Hier bieten allerdings Ritterrüstungen neue Möglichkeiten; durch diese muss man sich schließlich zunächst einmal "durcharbeiten", bevor man einen entscheidenden Treffer landen kann.

Etwa fünfzehn Seiten habe ich heute geschrieben und dabei die 450.000 Anschläge passiert, was bedeutet, dass der Text nun die Länge eines dünnen Romanes hat, in etwa 250 Druckseiten im üblichen Fanpro-Format.

Heute gab es ›Glück im Unglück‹ in der Praxis. Das Unglück ist dabei der Defekt der Packstation (siehe gestriger Eintrag), das Glück, dass ich heute, als ich auf Verdacht dort vorbeischaute, den Posttechniker traf, der mit der Reparatur beschäftigt war. Somit war ich direkt der Erste, der seine Sendung abholen konnte. Es sind tatsächlich die Belegexemplare zu ›Im Schatten der Dornrose‹. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Gefühl, ein selbstverfasstes Buch gedruckt in Händen zu halten, einer der großen Motivatoren für Autoren ist. Zumindest ist es bei mir so. Monatelang hockt man vor der Tastatur, ringt um Wörter (obwohl man ja sonst nicht auf den Mund gefallen ist), es scheint keinen zu interessieren, Korrekturabzüge und Druckfahnen flimmern über den Bildschirm und dann, plötzlich, wird diese Geschichte, diese Idee, zu etwas Greifbarem, das man anfassen kann. Deswegen ist ein gedrucktes Buch für mich um Längen attraktiver, als wenn meine Texte im eBook-Format veröffentlicht werden würden.

Zwölf Seiten habe ich geschrieben, bin noch nicht wieder ganz im Tritt.

Heute bekam ich eine SMS von meiner Packstation, die mich auf eine abholbereite Sendung aufmerksam machte. Eigentlich kann es sich dabei um kaum etwas Anderes handeln als um die Belegexemplare zu Im Schatten der Dornrose. Nach dem Mittagessen habe ich mich also frohgemut auf den Weg gemacht, um dann aber zu meiner Betrübnis festzustellen, dass die Packstation einen Defekt hat und man deswegen keine Sendungen abholen kann. Das ist wirklich schade, zumal mir die Hotline mitteilte, dass solche Defekte nur bis zum nächsten Arbeitstag, 1800 Uhr behoben werden. Es könnte also sein, dass ich mich noch einen vollen Tag gedulden muss, bis ich meine Belegexemplare werde durchblättern können. Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.

Heute habe ich die Szene geschrieben, die mir gestern so viel Kummer bereitete. Ich glaube, sie hat einiges an Pfeffer bekommen, sie trägt zur Charakterisierung der Figuren und zur Beschreibung der Lage bei und deswegen bin ich froh, sie nicht aufgegeben zu haben. Auch für die darauffolgende Szene habe ich schon einige Seiten geschrieben. Es geht also wieder vorwärts.

Verflixt, ich kriege die erste Szene des fünften Kapitels nicht auf die Kette! Ich habe den Impuls, sie komplett zu streichen, weil sie so unmotiviert wirkt, aber in mir schreit diese laute Stimme: »Nein! Die brauchst du! Ohne die geht's nicht!«

Das blockiert mich derzeit. Ich schreibe gerade auf Papier meine Ideen auf, welche Konflikte in der Szene behandelt werden sollen, welche Informationen der Leser bekommt und was die beiden handelnden Figuren motiviert, vor allem die Perspektivfigur. Das hilft, aber ich bin noch nicht ganz da.

Also habe ich heute wieder eine Menge gelesen, statt zu schreiben. Diesmal einen Schreibratgeber, ›Wie man einen verdammt guten Roman schreibt 2‹. Ich habe einen halben Regalmeter voll mit Schreibratgebern. Dieser hier ist von James N. Frey, einem der Hauptvertreter für strukturiertes Schreiben. Er lehrt, man solle alles ganz genau planen, bevor man den ersten Satz schreibt. Das ist im Grunde meine Sache nicht, ich neige da entschieden Stephen King zu, wie er in ›Das Leben und das Schreiben‹ den kreativen Prozess darstellt. Dennoch sind Freys Bücher unterhaltsame Lektüre und die ein oder andere gute Idee habe ich noch aus jedem Schreibratgeber mitgenommen. Ganz verloren ist der heutige Tag also nicht.

Heute habe ich nicht am Text gearbeitet. Ich habe Musik gehört und viel gelesen. ›Die Ketzer des Wüstenplaneten‹ steht jetzt im Regal. Es hat mir gut gefallen, obwohl ich nicht sagen kann, wieso. Mir fällt kein Element der Geschichte ein, das wirkliches Lesevergnügen bereiten würde, weder stilistisch noch inhaltlich. In der Gesamtkomposition weiß das Buch dennoch zu überzeugen – wie ich schon schrieb, erzeugt es bei mir eine angenehm meditative Stimmung.

Im Schatten der Dornrose wuchert durch das WWW, immer mehr Online-Händler melden es als ›lieferbar‹. Das ist erfreulich und steigert meine Vorfreude darauf, meine Belegexemplare durchzublättern.

Ohne fokussiert daran zu arbeiten, habe ich mir einige Gedanken zum fünften Kapitel gemacht und auch ein paar zum zweiten Band der Trilogie. Morgen werde ich mit dem anstehenden Gemetzel beginnen. Seit zweihundertfünfzig Seiten marschieren jetzt Ritter, Söldner und Goblins auf. Es gab ein paar Tote, aber im Grunde diente das alles nur dazu, die Heere in Stellung zu bringen. Es ist Zeit, die Wölfe von der Kette zu lassen.

Das vierte Kapitel ist fertig. Ich bin noch nicht recht zufrieden damit, aber die Überarbeitung verschiebe ich auf den ersten Korrekturdurchgang. Ich habe schon oft erlebt, dass der erste Eindruck täuscht. Was man beim Schreiben super fand, kann sich als fade herausstellen; auch das Umgekehrte kommt vor. Ich will das Kapitel also nicht zu früh verdammen.

Seite 250 habe ich hinter mir gelassen. In der Handlung gibt es nun keinen Grund mehr zur Zurückhaltung. Es darf gekämpft werden. Und wo gekämpft wird, da wird auch gestorben ...

Gestern Nachmittag habe ich die Szenen des vierten Kapitels konzipiert. Es könnte sein, dass die Gesamtlänge des Manuskriptes die Obergrenze von 600.000 Anschlägen übersteigen wird, die Motive bieten mehr Raum für stimmungsvolle Details, als ich im Exposé vorhergesehen habe. Ich versuche, mich von solchen Formalien nicht beeindrucken zu lassen. Bislang hat mich Fanpro in dieser Auffassung auch immer unterstützt, sowohl Todesstille als auch Im Schatten der Dornrose haben in diesem Sinne Überlänge. Selbst, wenn das diesmal nicht möglich sein sollte, kann ich im Rahmen meiner Trilogie insofern atmen, als dass ich den Übergang vom ersten zum zweiten Buch zu einem früheren Punkt in der Handlung ansetzen könnte – was mir natürlich nicht so gut gefallen würde wie der momentane Plan, aber deutlich besser, als wenn ich einen Handlungsstrang herausnehmen müsste.

Genug davon! Das ist ein Thema, mit dem ich mich zu einem späteren Zeitpunkt werde auseinandersetzen können. ›Jeder Tag trägt seine eigene Last‹, steht schon in der Bibel, wenn ich mich recht entsinne. Also: Die Probleme von morgen werden wir morgen lösen. Heute geht es darum, die beste Geschichte zu erzählen, zu der ich fähig bin.

Mit dem vierten Kapitel habe ich nun die letzten Figuren eingeführt, die im ersten Band eine signifikante Rolle spielen werden.

Es ist natürlich ein rein subjektives Gefühl, aber ich finde, die Geschichte wird beinahe von Seite zu Seite besser. Die Figuren werden immer lebendiger, je mehr ich über sie erfahre, die Dramatik des Konfliktes steigert sich, das Gewitter, in dem er sich entladen wird, liegt schwer in der Luft. Gut zwanzig Seiten habe ich heute geschrieben, damit bin ich zufrieden.

Nachdem ich gestern mit einigen Autorenkollegen in einem netten Café über verschiedene Elemente der letzten Szene im dritten Kapitel fantasiert habe, ist sie jetzt ›im Kasten‹. Sehr schön.

Ich gönne mir nun ein bisschen Blockbuster-Kino (›2012‹) im Cinedom und werde wohl auf der Hin- und Rückfahrt über das vierte Kapitel nachdenken. Es wird vermutlich recht kurz werden, es ist sozusagen die ›Umbaupause‹ für die große Action in Kapitel Fünf. Aber wer weiß ...

Für besondere Hochstimmung sorgt heute bei mir die Anzeige im Fanpro-Shop, dass ›Im Schatten der Dornrose‹ nunmehr lieferbar sei. Dieser Online-Händler ist, wie man unschwer am Namen erkennen kann, mit dem Verlag verbandelt und hat daher die dort erscheinenden Bücher zuerst. Wenn ich Fanpros Vorgehen richtig einschätze, sind in Erkrath gerade einige fleißige Heinzelmännchen damit beschäftigt, die Abonnenten der Serie zu versorgen. Erst danach kommen dann meine Belegexemplare, die gehen gleichzeitig mit der Ware für die Händler raus. Es wird also noch ein oder zwei Wochen dauern, bis dieser Roman in den Regalen aufschlägt, aber die Uhr tickt! Natürlich kann ich es kaum erwarten, das fertige Buch in Händen zu halten.

Zudem habe ich bei meinem aktuellen Manuskript heute Seite zweihundert passiert. Ich bin etwa auf der Hälfte des ersten Bandes. Da habe ich es mir verdient, am Abend die Leseshow zweier befreundeter Autoren zu besuchen. Ein Schuft, wer denkt, das läge nur daran, dass das heutige Thema ›Erotik‹ ist.

Immer wieder ergeben sich aus Notwendigkeiten interessante Elemente, die nachher durchaus auch prägend für den Charakter einer Geschichte werden können. Heute beispielsweise habe ich eine Szene geschrieben, die an einem Schmelzofen spielt. Aus zwei dramaturgischen Gründen möchte ich den Ofen räumlich von der Mine trennen, in der das Erz gewonnen wird. Dies war zunächst nicht plausibel, da auch das fertige Metall nahe der Mine eingelagert wird. Man würde also das Erz zum Ofen bringen und das Metall auf gleichen Wege zurücktransportieren, was grundsätzlich ineffizient ist und einer plausiblen Weltbeschreibung widerspricht. Demnach musste ich einen Grund finden, warum der Ofen eben dort ist, wo er ist. Daraus entstand nun eine archaische Besonderheit für seinen Standort. Der Schmelzofen ist jetzt nicht mehr irgendein Schmelzofen, sondern ein sehr spezieller, was der Schilderung mehr Farbe verleihen wird.

Was das Schreiben heute betrifft, so lief am Morgen gar nichts, am Nachmittag war es zäh, aber der Abend hat entschädigt. Ergebnis: eine weitere Szene und einundzwanzig Seiten.

Zehn Seiten, eine weitere Szene ist fertig, heute war ein unspektakulärer Schreibtag.

Ich habe meine ›Das Schwarze Auge‹-Bibliothek ergänzt. Die ›Grüne Reihe‹ mit den Kulturbeschreibungen habe ich nun beinahe komplett und bei Siebzehn und Acht habe ich mich günstig mit Romanen eingedeckt. Einer davon wird vermutlich meine nächste Lektüre werden, wenn ich ›Die Ketzer des Wüstenplaneten‹ durch habe.

So, auch die Hundertfünfzig-Seiten-Marke ist passiert. Die Bühne ist nun bereitet für den großen Konflikt, der den Roman prägen wird.

Heute Abend wird auf 3sat wieder die Corine-Gala übertragen. Darauf freue ich mich schon – nicht nur, weil ich 2005 einmal Laudator sein durfte und deswegen etwas Persönliches damit verbinde, sondern auch, weil die diesjährigen Preisträger besonders interessant sind, wie ich finde.

Wie erwartet läuft es jetzt recht gut. Dreiundzwanzig Seiten habe ich heute geschrieben, ohne dass es mich übermäßig angestrengt hätte. Vielleicht schaffe ich während meiner Arbeit an ›Herzen aus Stahl‹ einmal diese vierzig Seiten, die mir im Kopf herumspuken.

Word-gezählt hat das Manuskript nun etwas mehr als 210.000 Anschläge. Ein Fanpro-Roman hat zwischen 450.000 und 600.000. Wenigstens ein Drittel des ersten Buches ist nach dieser Rechnung also fertig, und das fühlt sich auch richtig an, wenn ich mir anschaue, welcher Teil der Geschichte bereits erzählt ist und welcher noch vor mir liegt.

Bei einer Trilogie scheint mir die Besonderheit zu sein, dass es zwei Spannungsbögen im Auge zu behalten gilt: den des jeweiligen Einzeltitels und den übergeordneten, der die Reihe zusammenhält. Ich habe nun schon einige Dinge eingeführt, die im zweiten und dritten Band aufgenommen werden. Figuren, die hier nur einen kurzen Auftritt hatten und später wieder auftauchen, aber auch ein Rätsel, das hier seinen Anfang nimmt, im zweiten Band um weitere Hinweise ergänzt wird, um dann im dritten aufgelöst zu werden. Auch die erste Verbindung zu Todesstille ist etabliert, weitere werden folgen.

Dominant ist aber der Spannungsbogen, der im ersten Band beginnt (logisch) und auch abgeschlossen wird. Ein Buch muss stark genug sein, um für sich allein stehen zu können, finde ich.

Heute habe ich mir plangemäß einen Tag von Schreiben freigenommen.

Die ersten einhundert Seiten sind geschafft. Zeit für ein kleines Resümee.

Kapitel 1 und 2 sind jeweils aus der Sicht einer Hauptfigur geschrieben. Dadurch dürften diese Figuren dem Leser schnell vertraut werden, da er ja beide über ein paar Dutzend Seiten begleitet.

Dieses Schema werde ich in Kapitel 3 auflösen. Hier wird die Perspektive von Szene zu Szene wechseln, weil man sonst die entscheidenden Entwicklungen nicht nachvollziehen könnte.

Die ersten beiden Kapitel sind auch diejenigen, bei denen ich am stärksten auf bisherige Festlegungen aufsetze. Eine oder zwei so genannte ›Meisterfiguren‹ werden noch kurze Auftritte haben, aber in signifkantem Maße werde ich erst im letzten Kapitel und dann wieder im zweiten Band auf Ereignisse zurückgreifen, die dem Aventurienkenner vertraut sein dürften.

Die Magie der einhundertsten Seite wirkt. Schon beim Exposé war mir natürlich klar, welche Geschichte ich erzählen wollte, aber das war eine Beobachtung aus der Ferne, von außen. Jetzt bin ich vollständig eingetaucht, kann erspüren, was richtig ist und was unstimmig. Meine Figuren sind jetzt, wie die Amerikaner sagen würden, ›fleshed out‹, lebendig geworden. Ich muss die Geschichte nicht mehr treiben, die fließt jetzt von allein, was sich auch darin äußert, dass ich heute trotz relativ geringer Schreib-Netto-Zeit fünfzehn Seiten verfasst habe. Meine Herausforderung besteht nun darin, Schritt zu halten, die Ereignisse nicht entwischen zu lassen.

Heute hat mir der Heyne-Verlag geschrieben. Im Januar habe ich an dem Wettbewerb ›Schreiben Sie einen magischen Beststeller!‹ teilgenommen. Mein Beitrag konnte die Jury nicht überzeugen, aber Heyne war so nett, mit der heute eingetroffenen offiziellen Absage ein Buchgeschenk zu verbinden. Kim Harrison: Blutspur, Luxusausgabe mit Interview. Das könnte mir tatsächlich gefallen, denn für Vampirgeschichten bin ich immer zu haben.

Ich schreibe derzeit an meinem stationären PC, der am Fenster meines Arbeitszimmers steht. Aus dem zweiten Stock kann ich dabei aus dem Fenster auf eine Straße schauen, in deren Mitte eine Straßenbahn fährt. Dadurch ist eigentlich immer Bewegung, bei Dunkelheit manchmal mit interessanten Lichteffekten von den Scheinwerfern.

Beim Schreiben höre ich fast immer Musik. Ace of Spades ist noch immer hoch im Kurs, ansonsten das, was YouTube so hergibt, zum Beispiel der Miami Vice-Soundtrack. Wenn ich dann gerade nicht tippe, manchmal auch währenddessen, packt mich ab und an ›der Rhythmus, wo ich immer mit muss‹. Dann zappele ich auf meinem Bürostuhl herum und mache mit meinen Armen Bewegungen, die man mit viel gutem Willen auch einer indischen Tempeltänzerin zuschreiben könnte. Dem Spiegelbild im Fenster nach zu urteilen sieht das ziemlich bescheuert aus, was aber meinem Vergnügen keinen Abbruch tut.

Gut, dass mich niemand beobachtet ...

Heute habe ich brav meine zehn Seiten geschrieben, darüber hinaus das dritte Kapitel durchkonzipiert, das mich die nächsten ein bis zwei Wochen beschäftigen wird. Na ja, was ›durchkonzipieren‹ eben bei mir so heißt. Die Szenen, die ich vorher in meinem yWriter als Platzhalter für dieses Kapitel angelegt hatte, sind den Weg alles Vergänglichen angetreten, stattdessen habe ich nun eineinhalb locker gefüllte Seiten mit handgeschriebenen Notizen, die mir viel besser gefallen.

Die Einfügemarke blinkt auf Seite 87, ich habe das Doppelte meines Tagesziels erreicht und ziehe in Erwägung, am Wochenende einen Tag frei zu nehmen, falls ich bis dahin die einhundert Seiten geschafft haben sollte. Ich bin im zweiten Kapitel deutlich fortgeschritten, eine weitere Hauptfigur ist eingeführt. Ich merke, dass sie eine eisenharte Familie sind, die Isenborns. Das habe ich auch so angelegt, aber dass es so extrem werden würde ... Egal, solange es sich richtig anfühlt, und das tut es, schließlich leben sie in einem harten Land, wo man jemandem, den man nicht leiden kann, schon mal ein handbreites Stück Eisen in die Gedärme rammt, um ihm sein Missfallen kundzutun.

Alle Kollegen, mit denen ich darüber spreche, versichern mir, dass zehn Normseiten pro Tag gar nicht so wenige sind. Dennoch treibt mich die Frage um, warum ich nicht vierzig Seiten am Tag schaffe. Wenn ich ›im Fluss‹ bin, kann ich fünf Seiten in der Stunde schreiben. Bei einem Arbeitstag von acht Stunden sollten die vierzig Seiten also möglich sein, was nebenbei bemerkt bedeuten würde, dass man die Rohfassung eines Romans binnen zweier Wochen fertigstellen könnte.

Klar, da kommen dann die Argumente von wegen ›Inspiration‹ und ›kreativem Prozess‹. Was mich persönlich angeht, ist das Unsinn: Je schneller ich schreibe, sprich: je mehr Seiten pro Tag, desto besser bin ich. Die Passagen, bei denen ich fünfundzwanzig (selten) oder dreißig (sehr selten) Seiten an einem Tag geschrieben habe, sind diejenigen, die im Lektorat die wenigsten Beanstandungen erfahren und die ich häufig verwende, wenn ich Lesungen veranstalte.

Die Frage bleibt also legitim: Was hindert mich daran, vierzig Seiten am Tag zu schreiben, und zwar jeden Tag?

Ich weiß es nicht. Wirklich nicht.

Und das finde ich unbefriedigend, egal, wie viele Kollegen mir noch sagen, dass zehn Seiten am Tag eine gute Ausbeute sind.

Das erste Kapitel ist abgeschlossen, das nächste begonnen.

Das Schöne daran, wenn man in einer Shared World wie dem Schwarzen Auge schreibt, ist, dass viele andere Autoren faszinierende Ideen entwickelt haben, die man ungeniert aufgreifen und als Anknüpfungspunkte für die eigene Geschichte verwenden darf. Das wird sogar ausgesprochen gern gesehen, nicht nur, weil ›Nachahmung die ehrlichste Form der Verehrung ist‹, sondern vor allem, weil es für die Leser den Wiedererkennungswert steigert. Wenn ich etwas aufgreife, was an anderer Stelle bereits erwähnt wurde, so verankert das meine Geschichte in Aventurien.

Aber die Shared World hat auch Nachteile.

Zum Einen ist da die Notwendigkeit der Recherche. Die Orte A und B liegen soweit auseinander, wie es eben festgelegt ist, nicht soweit, wie ich es für meine Geschichte vielleicht gern hätte. Das ist noch strikter zu sehen als beim historischen Roman, glaube ich. James Clavell gilt als Übervater des ›Japan-Romans‹, aber er hat die Schauplätze von Ereignissen, die in der wirklichen Historie 200 Kilometer auseinander lagen, gerne auch mal zusammengelegt – aus dramaturgischen Gründen und mit dem Recht der literarischen Freiheit. Diese habe ich in dieser Form nicht, und wenn ich sie hätte, würde ich sie nicht nutzen wollen. Warum? Weil Aventurien zwar auch Kulisse für meine Geschichte ist, umgekehrt Aventurien aber auch durch meine Geschichte in den Köpfen der Leser entsteht. Das unterscheidet die Shared World vom historischen Roman: Man schafft Fakten. Was bei Clavell als ›einfach falsch‹ ignoriert wird, würde bei uns DSA-Autoren zu einem Glaubensstreit unter den Fans führen, von denen einige kaum etwas so ernst nehmen wie das Hobby, mit dem sie viele Stunden in der Woche verbringen.

Der zweite Nachteil materialisiert sich, wenn manche Festlegungen einfach nicht passen, sich falsch anfühlen. Das könnte im ersten Kapitel der Fall sein. Was als Abenteuerhandlung funktioniert, die Spieler ordentlich auf Trab hält, kann in einem Roman überladen wirken – Ein Drache! Ein Zombie! Ein Banner Söldner! Und dann noch ein Schwarzmagier! Und! Und! Und! – Andererseits täuscht häufig der Eindruck, den ich beim Schreiben habe. Ich nehme mir also vor, bei der ersten Überarbeitung auf diesen Punkt zu achten. Im Zweifelsfalle werde ich einige Ereignisse herauskürzen – dann hat meine Protagonistin von diesen eben nichts mitbekommen, was ja nicht heißt, dass sie nicht stattgefunden hätten.

Ach ja: Elf Seiten waren es heute. Tagesziel erreicht.

Gut fünfzehn Seiten geschrieben und ich hätte auch noch mehr geschafft, wenn ich nicht an einer interessanten Lektüre hängengeblieben wäre. Ich bin zufrieden mit dem Schreibtag, hat er mich doch deutlich über die Fünfzig-Seiten-Marke getragen. Die nächsten Etappenziele sind der Abschluss des ersten Kapitels (eventuell morgen) und das Erreichen der Einhundert-Seiten-Marke, die für mich etwas Magisches hat (hoffentlich am Wochenende).

Heute habe ich das Manusktipt zu ›Schnee des Vergessens‹ im Verlag vorbeigebracht. Bei dieser Gelegenheit konnte ich der Lektorin die Hände schütteln. Das allein finde ich schon hilfreich. Auch der Informationsaustausch per Telefon und eMail gelingt besser, wenn ich ein Gesicht mit der Stimme am anderen Ende verbinden kann.

In den letzten Monaten habe ich viele Quellenbücher und Romane zu ›Das Schwarze Auge‹ gelesen, jetzt schiebe ich einen anderen Roman ein, ›Die Ketzer des Wüstenplaneten‹ von Frank Herbert. Dieser Autor hat einen angenehm meditativen Stil und das gleiche Thema, das auch mich umtreibt: Wie funktionieren Gesellschaften, die mit anderen Prämissen agieren als die uns bekannten? Das spielt auch bei ›Herzen aus Stahl‹ eine Rolle:

Prämisse: Menschenleben sind nicht soviel Wert wie Ehre.

Frage: Was ist Ehre?

Antwort: ›Ehre‹ bedeutet, auch dann das Richtige zu tun, wenn niemand jemals davon erfahren wird. – Das lasse ich für den Moment einmal gelten, obwohl das nicht unproblematisch ist, weil Ehre in der aventurischen Ritterschaft etwas ist, das von außen zugesprochen wird.

Frage: Was ist ›das Richtige‹?

Ich knabbere gerade daran, diese Frage für meine Protagonisten zu beantworten. Im Kontext von ›Das Schwarze Auge‹ lagern viele Autoren diese Überlegung aus, indem sie die Antwort geben: ›Das Richtige‹ ist das, was die Zwölfgötter fordern.

Durchaus legitim, insbesondere in der Fantasy. Doch mich reizt es, tiefer zu graben, um eine andere Antwort zu finden. Vielleicht wird es mir gelingen – mit Hilfe der Geschichte, die ich schreibe. Bei der ich heute wieder meine zehn Seiten geschafft habe – etwas mühsam geht es noch von der Hand, zwischendurch muss ich immer wieder Dinge nachschlagen, aber es läuft.

Elf Seiten. Ich bin ganz zufrieden. Ich habe mir zum Ziel einen Durchschnitt von zehn Seiten pro Tag vorgenommen. Wenn ich das nicht erreichen sollte, wäre das auch nicht tragisch, aber irgendeine Vorstellung davon, wie schnell ich vorwärts kommen möchte, brauche ich. Heute habe ich sie erreicht, also war es ein guter Tag.

Heute ist auch das erste Mal bei diesem Manuskript der Effekt eingetreten, der sich bislang bei jedem Roman eingestellt hat und für den ich keine gute Erklärung parat habe, allenfalls, dass das Unterbewusstsein mitschreibt. Eine Figur hat ihr Eigenleben entwickelt und sich anders verhalten, als ich es – soll ich sagen: ›geplant hatte‹? Treffender ist: ›erwartet hätte‹. In diesem Fall handelt es sich um eine Ritterin. Es ist ihr erster Kampf und ich hatte vermutet, dass sie das Gemetzel verunsichert, schockiert. Das tut es auch in gewisser Weise – aber dass sie darauf reagiert, indem sie ihr Schwert in die Höhe reckt und ihren weitaus erfahreneren Kameraden brüllend voranstürmt, damit habe ich nicht gerechnet!

Im Grunde meines Herzens bin ich eher Leser als Autor. Allerdings lese ich am allerliebsten meine eigenen Geschichten, und die wollen eben zuvor geschrieben werden. Darum habe ich am eigentlichen Schreiben auch weniger Spaß als am Korrekturlesen – allerdings nur bei meinen eigenen Manuskripten. Als Lektor für die Werke anderer bin ich lausig.

Jedenfalls waren der gestrige Abend und der heutige Tag genau nach meinem Geschmack: Ich habe 338 Manuskriptseiten ›Schnee des Vergessens‹ korrigiert. Viel war naturgemäß nicht mehr zu tun, aber es war ein großes Vergnügen. Jetzt liegt das Manuskript ausgedruckt in einem Faltkarton und ich überlege, ob ich es am Montag persönlich bei dem Kölner Verlag vorbeibringen möchte, der sich dafür interessiert.

Heute Mittag hatte ich sieben Seiten mehr und damit die erste Szene abgeschlossen. Na also. Geht doch.

Am frühen Nachmittag ereilte mich dann die frohe Kunde, dass ein Verlag an der Leseprobe zu dem im Sommer verfassten ›Schnee des Vergessens‹ genug Brauchbares gefunden hat, um das vollständige Manuskript anzufordern. In meiner ›Probezeit als Schriftsteller‹ kann ich also gleich ausprobieren, wie ich damit klarkomme, an zwei Projekten gleichzeitig zu arbeiten. Natürlich ist noch lange nicht gesagt, dass ›Schnee des Vergessens‹ auch gekauft wird, aber zumindest eine Überarbeitung vor dem Versand steht nun an.

Diese Woche war ich schreibfaul. Gerade einmal drei Seiten habe ich heute geschrieben, ansonsten seit Sonntag nichts.

Das liegt zum Teil auch an der vor mir liegenden Perspektive. Bislang habe ich immer vor und nach meiner hauptberuflichen Arbeit geschrieben und am Wochenende. Auf meinem letzten Projekt bin ich aus diesem Grunde auch immer mit der Bahn gependelt statt mit dem Auto, so hatte ich abends in der Regel schon fünf Seiten im Petto.

Für ›Herzen aus Stahl‹ habe ich mich zu einem anderen Ansatz entschlossen: In einer Kombination aus Überstundenausgleich und Firmen-Freizeitprogramm werde ich ab morgen drei Monate frei haben. Dieses Vierteljahr möchte ich nutzen, um zu erproben, wie es sich anfühlt, wirklich als Autor zu arbeiten. Vermutlich wird die Zeit nicht ausreichen, um die komplette Trilogie zu schreiben, aber zumindest werde ich entscheidend vorwärts kommen, hoffe ich.

Vorausgesetzt, ich finde wieder zu meiner üblichen Disziplin zurück, anstatt in einer Woche kümmerliche sieben Seiten in den PC zu hacken ...

Da mir die Ausreden ausgegangen sind, habe ich heute mit der Arbeit am eigentlichen Text begonnen. Ein Stündchen in Ehren kann niemand verwehren. Das erste Kapitel heißt denn auch ›Todeshauch und Ehrenschild‹. Vorsichtige vier Normseiten für den Anfang. Das soll für heute reichen, ich möchte langsam in die Geschichte hineinfinden.

Mein Besuch auf den Fantasydays ist vorbei. Zu meiner Lesung kamen eine Handvoll Leute und ich glaube, wir hatten eine vergnügliche Stunde.

Ansonsten nutzte ich den Tag, um mir anzuschauen, wie vielfältig die Fantasylandschaft geworden ist – wobei ›Fantasy‹ in diesem Fall auch Science-Fiction und Horror mit einschließt. Am liebsten habe ich den Tribal-Dance-Gruppen zugeschaut. Ihre Auftritte finde ich immer wieder sehr ästhetisch. Dann wurde noch mit Lichtsäbeln gekämpft, es gab Twilight-Fanstände, Fanfilme und vieles mehr.

Auf Conventions frische ich alte Bekanntschaften auf und mache neue. Ju Honisch hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, sie ist dem Filk treu geblieben, schreibt nun aber zusätzlich Romane. Robert Vogel betreibt nach wie vor seinen fliegenden DVD-Handel und hält Vorträge über fantastische Filmproduktionen, dieses Mal mit Schwerpunkt auf ›Stargate‹. Kai Meyer hat ein bisschen aus den Nähkästchen geplaudert, was seine Zusammenarbeit mit seinem neuen Verlag angeht, mit Thomas Finn habe ich mich jetzt erstmals unterhalten, nachdem wir zuvor schon postalisch Bücher getauscht haben. Christoph Hardebusch wusste Interessantes über die Zeit zu berichten, in der sein neues Werk ›Die Werwölfe‹ spielt, Markus Heitz mit seiner Vielfältigkeit zu beeindrucken. Wie auch das Merchandise-Angebot von WerkZeugs, die Motive und Zitate aus Büchern auf T-Shirts und ähnliche Accessoires bringen. Sie haben auch das Lesecafé organisiert und obendrein noch uns Autoren den ganzen Tag freigehalten, was Knabbereien und Getränke anging.
Insgesamt also ein interessanter Tag mit viel Erfreulichem und auch ein paar Dingen, die mich nachdenklich stimmen. Denn so interessant es auch ist, was die Profiautoren über ihr Schriftstellerleben berichten: Nicht immer hatte ich den Eindruck, dass sie in ihrem Beruf glücklich sind.

Das Exposé ist abgegeben, für den ersten Band habe ich auch schon die Kapitel und einige Szenen in yWriter angelegt. Danach hätte das Buch acht Kapitel. Nicht, dass das irgend etwas über die Länge aussagen würde. Todesstille etwa hat siebzehn Kapitel, Im Schatten der Dornrose acht, dennoch ist die Seitenzahl im gleichen Bereich. Aber ich bin mir über die Struktur klar.

Ich freue mich schon sehr auf die Fantasydays. Dafür habe ich heute die Leseproben herausgesucht, die für meinen Vortrag infrage kommen. Erstmals werde ich auch aus Im Schatten der Dornrose lesen. Mit viel Glück sogar schon aus dem richtigen Buch – im ›Verzeichnis lieferbarer Bücher‹ ist es mittlerweile gelistet und im Fanpro-Shop kann man es bereits bestellen, also könnten die Belegexemplare eventuell kommende Woche eintreffen.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl. Wehmütig und zugleich erwartungsfroh. Morgen ist der Abgabetermin für mein Exposé.

Viel habe ich in den letzten Wochen gelesen. Gerade habe ich den letzten Band der Kampagne um die Sieben Gezeichneten zurück ins Regal gestellt, und das war nur der Gipfel des Rechercheberges. Einiges Material liegt auch noch ungelesen vor mir, zum Beispiel ›Schlacht in den Wolken‹, aber das brauche ich noch nicht für den ersten Band oder für die groben Umrisse, mit denen ich Band Zwei und Drei beschrieben habe.

Ich fühle mich wie ein großer Vogel, der hoch über der Schwarzen Sichel fliegt und ein wenig traurig darüber ist, dass er er bald landen wird. Von hier oben ist alles ein gewaltiges Geheimnis, unter dem Blätterdach der Bäume raschelt es und die Äste bewegen sich, viel geht dort vor, alles ist denkbar, alles ist möglich. Diese ungezähmte Freiheit des Möglichen wird unweigerlich durch das Konkrete erwürgt, wenn die Geschichte Gestalt annimmt.

Andererseits freue ich mich auf die Begegnung mit den Figuren, deren Stimmen ich schon hören, deren Gesichter ich erahnen kann. Die Druidin, die mit dem Wasser flüstert wie mit einem alten Freund. Der Page, der davon träumt, ein Ritter zu werden und seine Schwester, die ihre Schwertleite gerade erhalten hat. Ich möchte gern diese Burg sehen, die auf einer alten Trollfeste steht und in den Berg hineingebaut wurde, mit Stollen so tief und verwirrend, dass selbst ein Zwerg sie kaum erkunden kann. Zauberer, Goblins, ein harter Mann, der von einer Sehnsucht erfüllt ist, die wohl niemals erfüllt werden wird ... sie alle locken mich zu Boden. Ich werde ihnen nicht mehr lange widerstehen.

Ich merke schon, wie es mich nach Osten zieht, für einen Moment fort von der Schwarzen Sichel, dem Lauf der Tobimora folgend. Den Posaunen der Herolde entgegen, dorthin, wo zwischen bunten Wimpeln der Trotz der freien Lande die Ritter zum Turnier ruft. Das darf ich nicht verpassen.

Neben der Recherche für meine Trilogie bastele ich am Internetauftritt für Im Schatten der Dornrose. Man darf gern schon einmal spicken.

Die Mail, mit der ich meine Anmerkungen zu den Vorlagen für Im Schatten der Dornrose geschickt habe, trägt den Zeitstempel von vergangener Nacht, 02:59 Uhr. Jetzt sind die gelayouteten Dateien beim Drucker, vielleicht kommt das Buch bereits im November in den Handel.

Man mag sich fragen, was so eine finale Durchsicht überhaupt noch bringt. Schließlich bemüht man sich ja bereits beim Schreiben um gelungene Formulierungen und korrekte Orthografie. Danach kommen mehrere Korrekturgänge. Beim ersten lese ich strikt von vorn nach hinten und prüfe dabei auch die Stringenz der Geschichte. Danach lasse ich das Manuskript zwei bis vier Wochen liegen, anschließend folgt ein Korrekturgang, bei dem ich die Szenen bewusst außerhalb der Reihenfolge lese. Der Gewohnheitsfaktor hat nämlich erheblichen Einfluss: Da ich weiß, was ich schreiben wollte und der Text zudem in meinem eigenen Sprachrhythmus gehalten ist, besteht eine erhebliche Gefahr, dass ich den Text so lese, wie er gemeint war, nicht so, wie er tatsächlich dort steht. Je nachdem, wieviel ich gefunden habe, folgt ein weiterer Durchgang, bei dem ich den Text anders formatiere. Dadurch verrutschen die Zeilenumbrüche, das Schriftbild ist ungewohnt – durch die Verfremdung ist ein frischerer Blick möglich.

Wenn die Fehlerquote niedrig genug beziehungsweise die Betriebsblindheit hoch genug ist, schicke ich den Text zum Lektor. Während ich seine Korrekturen einarbeite, lese ich dann noch einmal Korrektur. Der Lektor und ich machen weitere Gänge, bei Im Schatten der Dornrose waren es am Schluss bei mir insgesamt wenigstens fünf, wenn ich mich recht entsinne, bei Florian zwei oder drei.

Da sollte man meinen, der Text sei irgendwann fehlerfrei. In der Tat habe ich in 365 Seiten Druckfahnen nur noch vier echte Fehler gefunden. Alle anderen Anmerkungen waren allerletzte Stilkorrekturen á la ›jedoch‹ statt ›aber‹, um Wortwiederholungen zu vermeiden, die ich zuvor übersehen habe.

Naturgemäß gibt es Passagen, die weniger optimiert sind als andere. Der Text ›Über den Autor‹ zum Beispiel oder das Glossar werden eher stiefmütterlich behandelt, wenn man an der Story arbeitet, Passagen, die erst gegen Ende in Absprache mit dem Lektorat eingefügt wurden, haben nicht viele Korrekturgänge genossen. Überschriften und Zwischenabschnitte sind auch fehleranfällig, weil sie nicht einfach aus der Textdatei übernommen, sondern direkt eingegeben werden. Trennungen sind im Manuskript ebenfalls nicht vorgegeben, aber bei denen habe ich diesmal keinen einzigen Fehler gefunden.

Für vier echte Fehler und einige Stilkorrekturen also noch einmal gut fünfzehn Stunden investieren? Ist es das wert?

Ich meine: Ja, das bin ich meinen Leserinnen und Lesern schuldig. Ob das Buch nun gut oder schlecht geworden ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin mir sicher: Es ist das beste Buch, das ich machen konnte.

Zumindest bis zum nächsten. Leben ist Lernen.

Die Druckfahnen zu Im Schatten der Dornrose sind eingetroffen. Damit ist auch klar, womit ich mich heute und morgen Abend beschäftigen werde.

Da Im Schatten der Dornrose nun auf der Fanpro-Homepage als 114. Roman der Reihe angekündigt ist und 112 sich bereits im Handel befindet, rechne ich jeden Tag mit den Druckfahnen. Das Titelbild wurde noch einmal farblich geändert, wie ich auf der Vorschauseite sehe. Vorher hat Blau dominiert, nun spiegelt sich der Sonnenschein im See.

Im Zug lese ich momentan ›Der Kristall von Al'Zul‹. Ich finde es immer wieder interessant, wenn unterschiedliche Autoren ihren individuellen Blick auf ein Thema entwickeln. Außerdem ist Lektüre über die Wildermark für mich Recherche – ich kann mir also auch noch einreden, fleißig zu sein, während ich die spannende Geschichte lese.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe: Letzte Woche ist auch das von Arndt Drechsler gemalte Titelbild zu Im Schatten der Dornrose gekommen. Schon bei Karma hat Arndt mich überzeugt. Das neue Bild wird für das grafisch ansprechendste Buch sorgen, das bislang unter meinem Namen erschienen ist.

Bei meinen beiden anderen Fanpro-Büchern war das Eintreffen des Titelbildes ein Anzeichen für ein baldiges Erscheinen, was mich grübeln lässt, ob Im Schatten der Dornrose vielleicht vorgezogen wird. Geplant ist es für Januar 2010, aber möglicherweise ist ein anderer Titel verzögert. Andererseits habe ich die Druckfahnen noch nicht bekommen und im Verzeichnis Lieferbarer Bücher ist es auch noch nicht gelistet. Also wohl doch Januar.

Gestern habe ich eine neue Version des Exposés zu meinem aktuellen Projekt an Lektorat und einige Redaktionsmitglieder geschickt und heute bereits die ersten Antworten bekommen. Der zweite Band nimmt Gestalt an, nachdem die Gespräche am Wochenende vor allem dem dritten galten.

Außer einer Textverarbeitung und einem Autorenprogramm verwende ich zum Schreiben gern Musik. Meistens setzt sich ein Lied durch, das ich dann während des Schreibens in Endlosschleife höre. Bei Todesstille war das ›Blutrot‹ von L'Âme Immortelle, bei Im Schatten der Dornrose war es ›Crockett's Theme‹ aus der Fernsehserie ›Miami Vice‹. Für das aktuelle Projekt suche ich noch. Ich liebäugele mit ›Ace of Spades‹ von Motörhead.

If you like to gamble, I tell you I'm your man – You win some, loose some, it's –all– the same to me ... lalala

Montag ein paar Stunden im Zug nach München, vier Hotelübernachtungen, Freitag zurück, Ergebnis: Ich habe ›Von eigenen Gnaden‹ durch. Abenteuer- und Kampagnenbände lese ich normalerweise nur quer, schließlich bin ich kein Spielleiter, sondern auf der Suche nach Motiven und Fakten. Diesmal habe ich das Buch inklusive Anhängen aber komplett gelesen – eine für einen solchen Text außergewöhnlich spannende Lektüre. Meine Hoffnung, in yWriter meine Notizen vernünftig ablegen zu können, scheint sich zu bestätigen. Ich habe ›Von eigenen Gnaden‹ ausgesaugt und meine Dateien mit Figuren, Schauplätzen und Details gefüllt, die nicht alle aus dem Kampagnenband kommen, aber daraus inspiriert sind.

...The pleasure is to play, it makes no difference what you say ... träller ...

Auch mit einigen DSA-Redakteuren bin ich in Kontakt, per Telefon oder per eMail. Man merkt, dass die Region mehr im Zentrum steht als die Schauplätze meiner früheren Romane. Entsprechend viele Leute tummeln sich hier, entsprechend viele Ideen und Gedanken schweben herum. Solange man sich gegenseitig inspiriert und nicht lähmt, kann das nur gut sein.

... I don't share your greed, the only card I need is – The Ace Of Spades – The Ace Of Spades ...

Auch bei mir selbst habe ich an diesem Wochenende abgeschrieben, nämlich die Skizzen der Figuren, bei denen ich mich auf ein Wiedersehen freue: Marboria, Raawen, Rengûn, den noch niemand außer meinem Lektoren und den Testlesern kennen kann, und noch ein paar mehr.

... Alright!

›Autorensoftware‹ stand ich viele Jahre lang skeptisch gegenüber. Gemeint sind damit Programme für Schriftsteller, die über den Leistungsumfang von Textverarbeitungen hinausgehen. Tatsächlich ist die Tipparbeit für das Schreiben von längeren Texten zwar die dominierende, aber nicht die einzige Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Mindestens zwei weitere kommen dazu, die eine Textverarbeitung nicht wirklich adressiert:

Gerade Letzteres ist besonders wichtig, wenn viele Fakten bereits vorgegeben sind, wie das durch die existierenden Quellen zum Schwarzen Auge der Fall ist.

Zudem gibt es noch nette Sonderfunktionen, die solcher Schreibsoftware eigen sind. Komfortable Zählfunktionen gehören dazu. Hemingway hat angeblich jeden Abend mit einem Bleistift Striche an die Tapete seines Arbeitszimmers gemacht, um nachzuhalten, wie viele Seiten er geschafft hatte. Bei meinen ersten Romanen habe ich so etwas Ähliches gemacht, mit einer Tabellenkalkulation und grafischer Auswertung. Dadurch konnte ich erkennen, wie viele Seiten ich durchschnittlich pro Tag schreiben musste, um zu meinem Zieltermin fertig zu sein. Die zugehörigen Fieberkurven waren lange mein bestes Motivationsinstrument.

Später habe ich eine Software für Geschäftsgrafiken hinzugenommen, um Handlungsstränge und Szenen grafisch darzustellen und schnell verschieben zu können. Da ich mich von der Geschichte stark inspirieren lasse, ist eine leichte Änderbarkeit für mich von herausragender Bedeutung. Bis jetzt haben sich in jedem meiner Romane Figuren, denen zunächst nur Nebenrollen zugedacht waren, zu Hauptcharakteren entwickelt – mit radikalen Auswirkungen auf den Handlungsverlauf.

Todesstille, ›Schnee des Vergessens‹ und Im Schatten der Dornrose habe ich mit StorYBook konzipiert. Damit kann man Szenen und Figuren recht gut verwalten und auch den Fortschritt der Überarbeitungen nachvollziehen – dadurch wurde meine Tabellenkalkulation überflüssig. Trotzdem fehlte mir noch etwas, denn die Möglichkeit, Notizen für alles und jedes zu notieren oder einfach Ideen aufzuschreiben, von denen man noch nicht weiß, wo sie letztlich landen werden, ist dort nicht besonders gut ausgeprägt.

Deswegen habe ich dieses Wochenende einige Programme probeweise installiert. Gelandet bin ich nun bei yWriter 5. Das sieht ganz nett aus und scheint das Notizen-Problem zu lösen, auch wenn man die Szenen nicht so schön hin- und herschieben kann wie bei StorYBook. Ich werde das also einmal ausprobieren.

Die Recherche ist diese Woche auch vorangeschritten. ›Schild des Reiches‹ habe ich durch, aus ›Wege der Götter‹ die Kapitel über Tsa, Firun, Rondra, Kor und den bei mir immer präsenten Boron studiert und die ersten beiden Bände der 7-Gezeichneten-Kampagne quergelesen. Wirklich eine epische Geschichte, ich hätte großen Spaß daran, sie einmal am Spieltisch zu erleben. Was mich besonders freut: Die DSA-Redaktion scheint aufgeschlossen, mich bei meinem Projekt mit gutem Rat zu unterstützen. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es klingt, denn die Redakteure machen ihren Job ja in ihrer Freizeit und außerdem erscheinen Romane und Rollenspielmaterialien in unterschiedlichen Verlagen. Da ist es nicht so einfach, dafür Sorge zu tragen, dass die Fans über alle Publikationen hinweg ein stimmiges Aventurien präsentiert bekommen. Ich werde mich jedenfalls bemühen, meinen Teil dazu beizutragen.

Die letzte Überarbeitung zu Im Schatten der Dornrose ist abgegeben, ich kann mich jetzt ganz auf das neue Projekt konzentrieren.

Selten hat sich Recherchematerial um mich herum zu solchen Hügeln aufgestapelt. Während ich die Pflöcke für das Exposé einramme, lese ich in vielen Quellenbüchern und Abenteuerbänden parallel, zwischendurch mache ich Querchecks in der Wiki Aventurica, um sicherzugehen, dass ich alle relevanten Informationen zu einem Landstrich oder einem Zeitabschnitt berücksichtige. Dadurch werden dann auch schnell Dinge verworfen und durch andere ersetzt. Die Schlacht von Eslamsbrück und die Dritte Dämonenschlacht erscheinen mir nach Prüfung doch nicht mehr so attraktiv wie zunächst angenommen. An ihre Stelle habe ich andere Kämpfe gesetzt, die vermutlich einen besseren Hintergrund für die Geschichte liefern werden, die ich erzählen möchte.

Nun ist der Grundplot skizziert und auch einige Verästelungen sind schon angebracht, etwa Hinweise auf Figuren aus meinen früheren Romanen, die ich in der Trilogie wieder auftauchen lassen möchte. Den Arbeitsstand habe ich gerade an Florian geschickt. Falls etwas grundlegend nicht stimmt mit der Geschichte, dann ist es jetzt noch sehr einfach, das zu ändern.

Die ›Sieben Gezeichneten‹ sind vom Versandhändler eingetroffen. Sehen gut aus im Regal, die vier Bände.

Inhaltlich bin ich am Wochenende nicht weitergekommen, jedenfalls nicht mit der Trilogie. Ich war auf Achse, dann war ja noch die Bundestagswahl und vor allem ist Im Schatten der Dornrose zwischenzeitlich aus dem Lektorat zurückgekommen, da war ich mit Überarbeitungen beschäftigt. Wobei das auch wieder ein Teil der Recherche war, denn ich möchte ein paar der Figuren wiederverwenden. Ebenso wie aus Todesstille, übrigens.

Inzwischen habe ich einen ganzen Stapel Recherchematerial angesammelt. Ebay ist mein Freund, und ein Teil meines künftigen Honorars fließt auch an Ulisses und diverse Händler zurück. Was nicht mehr zu bekommen ist, hat Florian mir als PDF geschickt. Werner hat mir einige Fanpro-Romane zur Verfügung gestellt, die in die gleiche Richtung gehen wie mein Vorhaben, insbesondere die drei ›Armalion‹-Titel. Einen habe ich schon gelesen.

Ich habe einige Zettel mit Ideen vollgeschrieben, alles noch recht ungeordnet. Meist nur drei oder vier Schlagworte pro Idee. Die relevanten Kapitel aus ›Unter der Dämonenkrone‹ habe ich gelesen und bin auch in ›Schild des Reiches‹ schon recht weit. Beides trägt zur Verlängerung meiner Notizen bei. Allerdings auch zu meiner Rechercheliste, denn inzwischen bin ich der Meinung, dass ich auch die ›Sieben Gezeichneten‹-Kampagne brauche. Das ›Jahr des Feuers‹ steht schon im Regal, alle drei Bände noch eingeschweißt. Wobei das eher nachrangige Quellen sein werden. Im Kern werden ›Unter der Dämonenkrone‹, ›Schild des Reiches‹, ›Borbarads Rückkehr‹ und ›Von eigenen Gnaden‹ reichen.

Ich habe auch schon den Handlungsbogen, der die drei Teile verbinden wird, und der Punkt, wo alles beginnen soll, ist auf der Karte verortet.

Wie bei allen meinen Buchprojekten habe ich die zwei wichtigen Ingredienzien beisammen, die ich brauche, um loszulegen: eine Szene, die im fertigen Text recht nah am Anfang stehen wird, und eine Stimmung, die den Grundton der Geschichte angeben soll. Die Szene ist ein Angriff auf eine Burg aus Sicht der Belagerten, die Stimmung ein militärisches Setting. Gebrüllte Befehle, gleißende Harnische, Klingen, die auf Schilde krachen. ›Military Fantasy‹, wenn man so will. Zu meinem Glück ist der Verleger Werner Fuchs angetan von der Idee, wir glauben beide, dass so etwas nach Aventurien passt, noch nicht zu oft dagewesen ist – und sogar genug Stoff für eine Trilogie bieten könnte. In einem ersten Telefonat mit meinem Lektor Florian Don-Schauen identifizierten wir mögliche Handlungsschauplätze und Quellen. Ich lasse mich gern von den Kulturbeschreibungen inspirieren, um Motive für eine Geschichte zu finden. Auch von Abenteuerbänden, aber die sind naturgemäß als Recherchematerial nicht ganz so ergiebig. Am Ende des Telefonats hatte ich jedenfalls eine Liste mit Büchern, die mir weiterhelfen können.

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